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< Zurück zur Übersicht 20.02.2023

Hallen-SM: Angelica Mosers Goldserie hält an

Mit neun Medaillen – vier goldenen, drei silbernen und zwei bronzenen – war der LC Zürich der erfolgreichste Verein an den Schweizer Hallen-Meisterschaften 2023 im Athletik Zenter St. Gallen (AZSG). Hallen-Europameisterin Angelica Moser meldete sich mit einer nationalen Saisonbestleistung zurück.  

Die Hallen-Meisterschaften hätten für die knapp vierzigköpfige LCZ-Delegation nicht besser beginnen können. Angelica Moser, die aufgrund von Fussbeschwerden erst einen Wettkampf (4,30 m) bestritten hat, steigt bei 4,35 m in die Mission «Titelverteidigung» ein. Eine Höhe, die sie im zweiten Versuch überqueren sollte und damit bereits als Schweizer Meisterin feststeht.

Zum 13. Mal in Folge bleibt die Titelabonnentin bei nationalen Meisterschaften (7 x indoor/6 x outdoor) ungeschlagen. Danach steigert sie ihre Saisonbestleistung auf 4,50 m. Die härtesten Stäbe dürften spätestens an den Hallen-Europameisterschaften in Istanbul (TUR/2. bis 5. März) zum Einsatz kommen. Denn dann hat Angelica Moser einen europäischen Titel zu verteidigen.

Serienmeisterin Angelica Moser (Bild: athletix.ch)

60-m-Hausrekord für Geburtstagskind Natacha Kouni

Zumindest mit einer indirekten EM-Qualifikation geliebäugelt hat Natacha Kouni über 60 m. Die letztjährige EM-Einzelstarterin über 100 m feiert am ersten Wettkampftag ihren 22. Geburtstag und macht sich – wie Michelle Gloor (7,41) – ein Geschenk in Form einer persönlichen Bestzeit: 7,31 Sekunden im Vorlauf (egalisiert) und 7,29 im Halbfinal. Daran vermag sie im Final nicht mehr anzuknüpfen. 7,34 reichen immerhin zu Platz 6 im schnellsten SM-Final der Geschichte, gewonnen von Weltmeisterin Mujinga Kambundji (STB/7,03).

Natacha Kouni nach ihrem bisher schnellsten «60er» (Bild: athletix.ch)

Ricky Petrucciani Dritter beim 60-m-Rekord

Auch bei den Männern kulminiert der Final im schnellsten aller Zeiten: Pascal Mancini (FSG Estavayer) mit Schweizer Rekord (6,58) und der Ex-Weitspringer Enrico Güntert (LC Schaffhauen/6,62) verweisen Titelverteidiger Ricky Petrucciani (6,72) auf den Bronzerang. Geschwächt durch eine Magen-Darm-Grippe, verzichtete der EM-Silbermedaillengewinner auf seine Paradestrecke, die 400 m. Die sind an den Indoor-Kontinentalkämpfen wieder an der Reihe.

Ricky Petrucciani fliegt neben dem neuen Rekordmann über die Unterdistanz (Bild: athletix.ch)
Tom Elmer im Schlepptau von Dominic Lobalu (Bild: athletix.ch)

1500-m-Doppelerfolg durch Tom Elmer und Florian Krempke

Die erste Laufentscheidung am zweiten SM-Tag verspricht zwei Rennen in einem: Tom Elmer, der vier Tage zuvor in Liévin (FRA) noch Lamecha Girma (ETH) zum 3000-m-Weltrekord (7:23,81) gepaced hat, lässt sich über 1500 m von Lokalmatador Dominic Lobalu (LC Brühl) seinerseits zu einer schnellen Zeit ziehen. Am Schluss resultieren 3:45,56 Minuten für die Schweizer Allzeit-Nummer 3 – auch, weil Elmer seit Tagen an einer hartnäckigen Erkältung leidet. Durfte man seinen siebten 1500-m-Titel, den dritten in der Halle, trotz allem erwarten, so sorgt Florian Krempke (4:00,78) im Foto-Finish für eine faustdicke Überraschung: Silber und SM-Medaillenpremiere.      

Florian Krempke fängt Pascal Furtwängler auf der Innenbahn noch ab (Bild: athletix.ch)

Barbara Leuthards «Jubiläumsmedaille» im Dreisprung

Bereits 29 Medaillen hat Barbara Leuthard allein im Dreisprung gewonnen, darunter 22 goldene (je 11 indoor und outdoor). Zum Titel fehlt der «Miss SM» mit 12,09 m erneut nur wenig auf die einheimische Siegerin Alina Tobler (LC Brühl) – genauer: sechs Zentimeter und ein äusserst knapp übertretener letzter Versuch. Dennoch darf sich die fast 30-fache Schweizer Meisterin über ihre 30. Medaille in ihrer Lieblingsdisziplin freuen.

Barbara Leuthard steht zum 30. Mal auf dem Dreisprung-Podest (Bild: athletix.ch)

13. « Etoiles » für Stabkönig Dominik Alberto

Was Angelica Moser bei den Frauen, ist Dominik Alberto bei den Männern: das Mass aller Dinge im Stabhochsprung. Mit Valentin Imsand (CS 13 Etoiles), der jüngst U20- und U23-Rekord (5,50 m) gesprungen ist, bahnt sich ein spannender Zweikampf an. Beide meistern die 5,20 m, aber nur einer die 5,30 m – Dominik Alberto. Wie Moser verdient sich der letztjährige EM-Finalist den 13. «Stern» und müsste jetzt eigentlich das Ehrenbürgerrecht des Kantons Wallis erhalten…   

Im Hochsprung «ohne Stab» unterliegt Céline Weber (4./1,73 m) ihrer Trainingskollegin Nadine Odermatt (LA Kerns/1,76 m) im Duell um SM-Bronze.

Dominik Alberto, flankiert von den jungen «Stab-Sternen» des CS 13 Etoiles (Bild: athletix.ch)

Jonathan Hofer verzählt sich über 3000 m  

Es ist nicht einfach, bei einem Hallenrennen über 15 Runden (3000 m) den Überblick zu behalten. Erst recht, wenn der nicht titelberechtigte Weltklasse-Läufer Dominic Lobalu fast das komplette Feld überrundet. Genau das wird Jonathan Hofer zum Verhängnis. Mit Jahrgang 2003 der Jüngste im Feld, befindet sich der U20-Cross-EM-Teilnehmer hinter Luca Noti (STB) und Eric Rüttiman (LC Uster) auf Podestkurs, ehe ihn Maurice Etienne Christen (STB) auf der vermeintlich letzten Runde überholt und die Glocke im «Ziel» nochmals ertönt. Da der Berner nachträglich disqualifiziert wird, landet Hofer (8:32,80) trotz «sehr langer» Schlussrunde auf dem Bronzeplatz – wie schon im Vorjahr.  

(Zweit-)Letzte Runde für Jonathan Hofer (Bild: athletix.ch)
Filippo Moggi und Ivan Pelizza haben die Medaillen lange im Blick (Bild: athletix.ch)

Über 800 m ziehen Filippo Moggi und Ivan Pelizza als Erst- und Zweitplatzierte ihres Vorlaufs direkt in den Final (Top 6) ein. Im taktisch geprägten Endlauf (Siegerzeit 1:58,01) versucht Moggi die Lücke auf der Zielgeraden nochmals zu schliessen. Vergeblich: Rang 4 (1:58,87) für den vormaligen Inhaber der Schweizer 600-m-Allzeitbestleistung.    

Nahom Yirga kann auch 400 m ohne Hürden

Mit SM-Silber im Letzigrund und der EM-Teilnahme in München über 400 m Hürden ist Nahom Yirga vergangene Saison der Durchbruch geglückt. In der Halle doppelt der U23-Athlet über 400 m nach und erkämpft sich seine zweite Silbermedaille bei den Aktiven in 48,73 Sekunden. Disziplinenkollegin Lena Wernli lässt sich im B-Final über 200 m eine persönliche Bestleistung notieren (24,77).

Nahom Yirga «cruist» in den Final

Yasmin Giger schlägt Staffelkolleginnen

In Abwesenheit der Vorjahressiegerin Silke Lemmens ist es Yasmin Giger, die zum Abschluss der Hallen-Titelkämpfe in die Bresche springt. Die 400-m-Hürdenspezialistin liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihrer Nationalstaffelkollegin Julia Niederberger (LA Nidwalden). Dabei beweist Giger (53,75) den längsten Atem und fängt die Saisonschnellste auf den letzten Metern noch ab: vierter Titel über 400 m für die Ostschweizerin und viertes SM-Gold für den LCZ in St. Gallen.   

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Yasmin Giger schnappt sich die letzte Goldmedaille im proppenvollen AZSG (athletix.ch)