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Seniorenreise 2025: Elba für Fortgeschrittene
80,1 in Metern fast Schweizer Rekord im Hammer oder Speer, in Jahren das Durchschnittsalter der geballten Seniorenpower, die sich am Pfingstmontag zu beinahe christlicher Tageszeit am gewohnten Ort versammelte, weil die Königsklasse von Twerenbold dort auffuhr. Mit zwei Fehlstarts zwar, aber es ging ja nicht um einen 100-m-Lauf. Der eine durch unseren «Alterspräsidenten» mit einer Apéro-Runde mehr als wettgemacht, den anderen hoffen wir demnächst wieder fit auf der offenen Rennbahn zu sehen.
Text: Reto Diezi / Bilder: zvg

Und es war angerichtet: Heinz (Steve) Haas in Perfektion, selbst die Sitzplätze waren zugeteilt. Dann ein Fahrer aus dem Süden Italiens, auf der Straße unschlagbar, 25 Jahre Twerenbold, spürbar verschweizertes Timing und dankbar, dass er mal für mehr als einen Tag auf die Insel konnte.
Schliesslich unser Guide auf der Insel, Evi G.: Im Jahr des Mauerfalls für einen Sommer auf Elba, und wir schreiben Juni 2015. Nürnberg, Hessen ihre Stationen und dann die Insel, die Enkelin heute im lokalen Mädchengymnasium in Portoferraio. Sie hat Wurzeln geschlagen und wir, etwa zwei Dutzend Neugierige, profitierten davon – ob es nun Aussagen zur Geschichte Elbas, zur Geologie, Botanik, Politik der Region Livorno in der Toscana oder zu Geschichten rund um das Leben auf der Insel, die Kulinarik oder spezifisch zum Wein waren.
Was haben Twerenbold und Master Haas uns nun aufgelegt? Hin- und Rückreise, je etwas über 700 km, den stündigen Seeweg von Piombino nach Portoferraio und zurück nicht eingeschlossen, komfortabel von 7 Uhr morgens bis abends 8 Uhr unterwegs. Der Gotthard am Montag kein Problem, zurück am Freitag einsam über den Pass, das Wetter schön, die Sichtverhältnissee diesig, das Meer einladend, das gut gewählte Hotel in Marina di Campo 50 m vom Strand, die Küche mit reichhaltigem Frühstück fein, das Abendessen mit partiellem Entwicklungspotenzial, die Weinkarte gut. Was will man mehr?
Eben Elba: Drittgrösste Insel Italiens, nach Sizilien und Sardinien, etwa 32 000 Einwohner, die Form eines Fisches, den wir so erkundeten: Portoferraio – Marina di Campo, eine kurze Fahrt dem Kopfende des Fisches entlang am Montag, um am Dienstag in der Hauptstadt zurück zu sein. Natürlich Napoleons Residenz während seiner 10 Monate auf der Insel als Muss zum Einstieg mitgenommen. Er tat Gutes für die Insel und deren Infrastruktur und seine Spuren spürte man in der Hauptstadt teilweise auf Schritt und Tritt. Die Festungsanlage Forte Falcone in Portoferraio unübersehbar, geschichtsträchtig und Ausdruck des Sich-Wehrens gegen den bösen Feind, auch hier nicht ohne die Medicis. Bootsfahrt am Nachmittag auf der Mickey Mouse, die uns erlaubte den Fischkopf von der Südseite zu erkunden. Klares azurblaues Wasser, das einige zu einem Schwumm einlud, beeindruckende Gesteinsformationen und schöne Buchten, nicht einfach zugänglich.
Italien, aber auch Elba ohne Wochenmarkt? Das ging am Mittwochmorgen auch in Marina di Campo nicht. Vor der Mittagszeit war dann jedoch Schluss, weil unser Chauffeur zu pünktlichem Erscheinen für die Inselrundfahrt rief. Diesmal den Kopf des Fisches (also der westliche Teil der Insel) auf dem Landweg durchstreift und gelegentlich brauchte es selbst im Car Schwindelfreiheit: Marcina Alta, Zanca, Patresi, Chiessi, Petovaia und Seccheto die Stationen. Die Stichworte: landschaftliche Schönheit, dichte Kastanienwälder, uriges Bergdorf, schmale Gassen, spektakuläre Mittelmeerblicke, Olivenhaine, Rebberge und später das Abendessen im Ristorante la Perla Beach in Procchio bei schönstem Sonnenuntergang. Grosse Trauer um Röbi Ryffel, dessen Tod Heinz verkünden musste. Sein Partner bei der Organisation des Zürihegels – über 40 (!) Jahre – schaffte es leider nicht mehr. Unsere herzliche Anteilnahme gilt vor allem Ruth, Röbis Frau.
Den Donnerstag auf der südlichen Schwanzflosse (der östliche Teil der Insel) mit dem auf rechter Anhöhe gelegenen Künstlerdorf Capoliveri begonnen. Was sagte der Twerenbold-Führer dazu? Enge Gassen (der Bus musste draussen bleiben), liebevoll restaurierte Häuser, verspielte Treppen und blumenreiche Balkone. Schliesslich Porto Azzurro, wieder am Wasser, ein schmuckes Hafenstädtchen und dann eine kleine Weinverkostung mit einem gelungenen Imbiss, die Burrata im kräuterigen Tomatenbeet war köstlich.
Zurück im Hotel, Schwumm im Meer und dann Jules’ Runde quer durch die Bar des Hotels, sie hat ihm und uns Freude bereitet. Die philosophischen Ausführungen von Nico, unserem Chauffeur, zur Bedeutung des «Zu-spät-Kommens» im Ohr, ging es nach dem Abendessen ins Bett. Frühstück am Freitag um 6.15 Uhr und ab in Richtung Fähre (7 Uhr). «Pünktlicher als die SBB», lautete das Kompliment vom Mann am Steuerrad zu unserer trainierten Pünktlichkeit.
Via Parma, Mailand und über den Gotthard zurück in einen Zürcher Sommerabend, der schöner nicht hätte sein können. Heinz, ein grosses Dankeschön für die erneut gelungene Reise und Dank an alle TeilnehmerInnen für ihren Beitrag dazu. Ohne eine Umfrage gestartet zu haben, bin ich überzeugt, dass alle wieder dabei sein werden, wenn du mit Twerenbold wieder zur Seniorenreise aufrufst. Hoffentlich bis bald!

