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< Zurück zur Übersicht 11.06.2024

«Notte Magica»: EM-Gold und -Bronze in Rom

Historisch: Innert 60 Minuten gewann das Schweizer Team an der EM in Rom (ITA) drei Medaillen. LCZ-Stabhochspringerin Angelica Moser krönt sich zur Europameisterin. Ihr Klubkollege William Reais holt hinter Europameister Timothé Mumenthaler Bronze im 200-m-Final!

Angelica Moser (Bild: athletix.ch)

Angelica Moser (LC Zürich) fügte im Römer Olympiastadion ihrem eindrücklichen Leistungsausweis einen weiteren Titel hinzu. Im Alter von 26 Jahren gewann sie zum 8. (!) Mal in ihrer Karriere an einem internationalen Grossanlass eine Goldmedaille. Nach sechs Titeln in den Nachwuchskategorien und ihrem Sieg an der Hallen-EM 2021 steht sie nun erstmals an einer Freiluft-EM auf dem Podest. Die Andelfingerin setzt damit ihre fast unfassbare Serie von Goldmedaillen auf eindrückliche Weise fort. Letztes Jahr gewann sie ausserdem Gold an den World University Games.

Angelica Moser (Bild: athletix.ch)

Dem Druck einmal mehr standgehalten
Moser springt in dieser Saison konstant auf einem sehr hohen Niveau, feierte Ende Mai in Marrakesch (MAR) ihren ersten Sieg in der Diamond League und ihr Trainer Adrian Rothenbühler betonte vor der EM, dass die Athletin hervorragend in Form sei. Am Samstag schaffte sie die Finalqualifikation mühelos, doch der Finalwettkampf begann denkbar schlecht. Nach zwei Fehlversuchen auf ihrer Anfangshöhe von 4,43 m stand sie schon früh gehörig unter Druck. Moser hielt diesem Stand, schaffte 4,43 m im dritten Anlauf, 4,58 m im ersten und 4,68 m im zweiten. Nach einem Fehlversuch auf 4,73 m pokerte Moser genau richtig – und packte wenig später 4,78 m im ersten Versuch!

Damit egalisierte sie den Schweizer Rekord, den Nicole Büchler (LCZ) 2016 beim Diamond-League-Meeting in Doha (QAT) aufgestellt hatte, und übertraf ihre persönliche Bestleistung um 3 cm. Weil an diesem Abend keine andere Athletin diese Höhe schaffte, stand sie damit als Siegerin fest, vor der Griechin Katerina Stefanidi und der Britin Molly Caudery.

Als Angelica Moser zum Pressetermin erscheint, machen sich Timothé Mumenthaler und Reais in den Startblöcken bereit  – alle schauen auf den grossen Screen. Die Europameisterin im Stabhochsprung bejubelt den Europameister im Sprint. «Es ist alles noch unrealistisch, noch nicht angekommen. Aber einfach schön», sagt die 26-Jährige und beschreibt so zugleich ihre Gefühlslage wie auch den TV-Moment.

«Es hat viel Nerven gebraucht, mehr als mir lieb war», sagt Angelica Moser zu den zwei Fehlversuchen bei der Einstiegshöhe. Die Worte von Trainer Adrian Rothenbühler «Du musst vom Panik-Modus in den Chef-Modus wechseln» wusste sie dann umzusetzen. Die WM-Fünfte 2023 und EM-Vierte 2022 wollte den Weckruf aber nicht dramatisieren: «Zum Stabhochsprung gehört, dass du ab und zu in den Dritten musst. Ich wusste, dass ich es kann.»

SRF-Interview mit Angelica Moser

Interview mit Swiss Track Check (Pascal Magyar)

William Reais (Bild: athletix.ch)

Hier gehts zum Bericht

Schweizer Medaillen 5 bis 7 an dieser EM
Angelica Moser, Timothé Mumenthaler und William Reais sorgten mit ihren Exploits für die Medaillen 5 bis 7 des Schweizer Teams in Rom nach Silber für Ditaji Kambundji (STB, 100 m Hürden) und Bronze für Dominic Lobalu (LC Brühl, 5000 m), Jason Joseph (LC Therwil, 110 m Hürden) und Simon Ehammer (TV Teufen, Weitsprung). Somit hat das Team von Swiss Athletics die bislang beste EM-Bilanz von sechs Podestplätzen 2022 in München (GER) schon nach vier von sechs Tagen übertroffen!

(SwA/SDA)