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Hallen-SM St. Gallen: Titelverteidigerinnen und Premierensieger
Trotz kurzfristiger Absenzen behauptet sich der LC Zürich mit sechs Medaillen als erfolgreichster Verein an den Schweizer Hallen-Meisterschaften in St. Gallen. Yasmin Giger (400 m) und Angelica Moser (Stab) verteidigen ihren Titel standesgemäss, während Ivan Pelizza (800 m) den Favoriten ein Schnippchen schlägt.
Platz 6 – das war Ivan Pelizzas Ausbeute an den letztjährigen Schweizer Meisterschaften (indoor und outdoor). Hatte er 2022 noch SM-Silber im Stadion Letzigrund gewonnen, musste er seither von hinten zuschauen, wie die anderen aufs Podest stürmten. Mit dem Schweizer Freiluft-Meister Ramón Wipfli (STB) und Titelverteidiger Robin Oester (LV Thun) waren die Favoritenrollen im Athletik Zentrum St. Gallen vergeben. «Nicht nochmals ein Bummelrennen», sagte sich Pelizza und drückte nach 400 m (1:00,04) vehement aufs Tempo.
Zwar musste er die Führung vor der letzten Runde an Wipfli abgeben, aber auf der Zielgeraden rang Pelizza (1:53,62) den U20-EM-Silbermedaillengewinner in einem packenden Schlussspurt nieder. Entsprechend ausgelassen feierte der hochgeschossene Zürcher seine Titelpremiere: «Nach den letzten Hallen-Meisterschaften mit taktischen Fehlern ist das eine Erlösung für mich.»
Pelizzas Trainingskollege Elia Triaca hingegen muss weiterhin auf eine Medaille bei der Elite warten. Im 1500-m-Final landete er auf dem 4. Platz. In 3:56,63 verlor der Junior zwei Sekunden auf Bronze.
400 Meter bleiben Zürcher Paradedisziplin
Ähnlich klar wie Triaca verpasste Nahom Yirga das Podest über 400 m – obwohl er in 48,15 (PB/VL) und 48,32 (Final) deutlich schneller war als beim letztjährigen Silbermedaillengewinn (48,73). Auf der ungünstigen Bahn eins gestartet, hatte der Sportsoldat dafür beste Sicht auf den Dreikampf zwischen Titelverteidiger Charles Devantay (Lausanne-Sports/46,72), Outdoor-Meister Lionel Spitz (Adliswil Track Team/47,08) und Klubkollege Ricky Petrucciani (47,16).
Letzterer lieferte sich mit «Babyface Killer» Spitz einen harten Kampf um die Verteidigung der Innenbahn. «Das war kein Lauf, sondern ein ‹Battle›, aber das gehört dazu», meinte der EM-Silbermedaillengewinner von 2022 und gratulierte seinen beiden Bezwingern als fairer Sportsmann.
Bei den Frauen ging es etwas weniger rau zu und her. Nach einer Runde bildete sich ein Zürcher «Single File», bestehend aus Yasmin Giger (LCZ), Catia Gubelmann (LAC TV Unterstrass), Lena Wernli (LCZ) und Michelle Gröbli (LC Regensdorf). Diese (Start-)Positionen änderten sich nicht mehr bis ins Ziel. In 53,46 Sekunden war Vorjahressiegerin Giger schneller als bei ihren vier vorangegangenen 400-m-Titeln. «Die Freude ist jedes Mal riesig, speziell in St. Gallen, wo jeweils viele Freunde und Verwandte kommen, um mich und alle anderen zu unterstützen», bedankt sich die Ostschweizerin beim Heimpublikum.
Angelica Moser springt zum 15. Titel in Serie
4,35 m – 4,45 – 4,60 m: Angelica Moser nahm ihre Höhen jeweils im ersten Versuch. Nach dem 15. Titel in Serie – dem achten unter dem Hallendach – liess sie die Latte auf 4,70 m auflegen. «Von der Höhe her würde es passen, aber ich gehe noch zu passiv rein, wenn ich den Stab wechsle», analysierte die Europameisterin von 2021 ihren zweiten und dritten Fehlversuch.
Bis zur Hallen-WM (1. bis 3. März in Glasgow/GBR) wolle sie nochmals an den Feinheiten arbeiten, um die ganze Energie in den Stab zu bekommen. «Ziel bleibt es, meine PB von 2021 (4,75 m) zu löschen und dann schauen wir, was dabei herauskommt», freut sich die letztjährige Universiade-Goldmedaillengewinnerin und WM-Fünfte auf den nächsten Grossanlass.
Benjamin Gföhler muss sich nur dem Rekordhalter geschlagen geben
Von der Sprungmatte in die Sprunggrube: Bereits am Samstag hatte Weitspringer Benjamin Gföhler den LCZ-Medaillenreigen eröffnet. Mit 7,52 m im letzten Umgang segelte der frühere Meister so weit wie seit zwei Jahren nicht mehr. Der verdiente Lohn: Silber hinter Überflieger Simon Ehammer (TV Teufen), der mit 8,06 m erstmals in dieser Saison die 8-m-Marke übertraf.
Bei den Frauen, wo Mehrkämpferin Annik Kälin (AJ TV Landquart) mit 6,76 m den 13 Jahre alten Schweizer Rekord von Irène Pusterla (VIGOR Ligornetto) knackte, liess sich Natalia Ferber (10.) eine Indoor-PB (5,79 m) notieren. Das Gleiche gelang Sarah Schmid (8./13,30 m) im Kugelring und Elena Mangili (7./1,70 m) im Hochsprung.
Über 60 m erzielten Neo-LCZlerin Selina von Jackowski (7,57) und Kaja Eisenhut (7,86) persönliche Bestzeiten; im Hürden-Vorlauf respektive -Halbfinal waren Elina Ikezu (8,69) und wiederum Kaja Eisenhut (8,72/8,70) so schnell wie noch nie. Auch hier zeigte Annik Kälin (7,99) den Spezialistinnen die Meisterin.
400 m Frauen
1. Yasmin Giger (LC Zürich) 53,46
2. Catia Gubelmann (LAC TV Unterstrass) 53,73
3. Lena Wernli (LC Zürich) 54,62
400 m Männer
1. Charles Devantay (Lausanne-Sports) 46,72
2. Lionel Spitz (Adliswil Track Team) 47,08
3. Ricky Petrucciani (LC Zürich) 47,16
4. Nahom Yirga (LC Zürich) 48,32 (VL 48,15/PB)
800 m
1. Ivan Pelizza (LC Zürich) 1:53,62
2. Ramón Wipfli (STB) 1:53,76
3. Robin Oester (LV Thun) 1:53,81
Stab Frauen
1. Angelica Moser (LC Zürich) 4,60
2. Lea Bachmann (Old Boys Basel) 4,35
3. Fiona Sofia Heinzmann (TV Länggasse) 3,85
Weit Männer
1. Simon Ehammer (TV Teufen) 8,06 m
2. Benjamin Gföhler (LC Zürich) 7,52 m
3. Cyrill Kernbach (LAC TV Unterstrass) 7,24 m
(MAS)