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Hallen-EM in Instanbul: vier Finalplätze und eine Staffelmedaille
Die 37. Hallen-Europameisterschaften in Istanbul (TUR) hätten für die sieben LCZ-Vertreter nicht unterschiedlicher verlaufen können. Während Ricky Petrucciani (20.) und Yasmin Giger (20.) die 400-m-Vorläufen nicht überstanden, endete die Reise für Stab-Titelverteidigerin Angelica Moser (6.) sowie die Sprint-Asse Alexandra Burghardt (7.) und Markus Fuchs (7.) erst im Final. Victor Coroller gewann Silber mit der französischen 4×400-m-Staffel.
Wie an den Europameisterschaften 2022 in München erlebte Alexandra Burghardt quasi live mit, wie sich ihre Ex-Mannheimer Trainingskollegin Mujinga Kambundji zur Europameisterin kürte. Im schnellsten 60-m-Final der Geschichte – Kambundji siegte in 7,00 Sekunden – belegte die von Patrick Saile betreute Bayerin den 7. Platz. An Ihre Bestzeit von 7,19 Sekunden, aufgestellt 2017 als EM-Fünfte in Belgrad (SRB), kam sie in 7,24 (HF 7,23) nicht ganz heran.
«Im Moment überwiegt die Freude, nach so einer schlechten Vorbereitung im Finale gewesen zu sein. Jetzt volle Kraft richtig Sommer, da bin ich zuversichtlich. In meiner bisher besten Saison bin ich auch eine 7,24 in der Halle gelaufen.», liess sie sich gegenüber leichtathletik.de zitieren.
Der zweite Schützling von Patrick Saile, der niederösterreichische Sprinter Markus Fuchs, feierte in der türkischen Metropole seine Finalpremiere. Im Vorlauf (6,66) musste er sich einzig dem italienischen Olympiasieger Lamont Marcell Jaobs (ITA) geschlagen geben. Im Halbfinal drückte er seine Bestzeit um einen Hundertstel auf 6,61 Sekunden. «Es war eines meiner grössten Ziele, in einem europäischen Finale zu stehen. Ich gehöre jetzt zu den Top-8-Sprintern in Europa, da wollte ich immer hin. Jetzt will ich das Finale noch geniessen und noch einen super Lauf raushauen.» In 6,59 bleibt der österreichische Staatsmeister bei seiner fünften Hallen-EM-Teilnahme erstmals unter der 6,60er-Grenze und stürmt wie Burghardt auf Rang 7.
Auch Angelica Moser im Final
Mit einem Sprung über 4,55 m qualifizierte sich die Angelica Moser am frühen Freitagmorgen für den Final am Samstagabend. Die Titelverteidigerin, die vor zwei Jahren in Torun (POL) sensationell Gold gewann, übersprang in der Qualifikation im dritten Versuch 4,55 m und verdiente sich damit einen der acht Plätze im Stab-Endkampf. Dort musste die 13-fache Schweizer Meisterin ihre Sachen allerdings vorzeitig packen. Nach gemeisterten 4,45 m riss Moser dreimal auf der Saisonbesthöhe von 4,60 m und beendete den Wettkampf im 6. Rang (4,45 m). «Ich hatte heute extrem Mühe, die Stäbe zu bewegen», sagte sie im Interview gegenüber SRF.
Ein Coup wie vor zwei Jahren, als die 25-jährige Andelfingerin zu EM-Gold flog, lag nicht drin. Bereits auf der Einstiegshöhe von 4,25 m bekundete sie mit zwei Fehlversuchen Mühe. Angelica Moser musste sich am Ende der vergangenen Saison am Fuss operieren lassen. Der Wiedereinstieg verlief nicht perfekt, Ende Januar hatte sie kurz aussetzen müssen. «Physisch und psychisch bin ich noch nicht ganz auf dem Niveau, auf dem ich gerne wäre und auch schon gewesen bin.»
Ebenfalls nicht nach Wunsch lief es Mosers Disziplinkollege Dominik Alberto. Der 30-jährige Zürcher blieb in der Qualifikation mit 5,40 m und Rang 13 auf der Strecke. Die ersten beiden Höhen übersprang Alberto im ersten Anlauf, doch auf 5,55 m (Saisonbesthöhe) versuchte er sich dreimal ohne Erfolg, wobei der dritte Versuch sehr knapp war.
Dass es am Schlusstag doch noch eine LCZ-Medaille zu bejubeln gab, lag an Victor Coroller. Der frühere U20-Europameister und letztjährige EM-Finalist über 400 m Hürden, trainiert von Flavio Zberg, errang mit den «Bleus» Silber über 4×400 m hinter Belgien und damit sein erstes Grossanlass-Edelmetall auf Elitestufe. Im Medaillenspiegel hingegen rangiert Frankreich – wie auch die Grossnationen Deutschland, Spanien und Polen – hinter der Schweiz. Dank Mujinga Kambundji (Gold/60 m), Jason Joseph (Gold/60 m Hürden) und Ditaji Kambundji (Bronze/60 m Hürden) beendet Swiss Athletics die Kontinentaltitelkämpfe auf Position 6.